Mit dem LG Optimus Speed beginnt 2011 die Ära der Dualcore Android Handys

LG hat sich lange Zeit gelassen mit dem Einstieg in den Smartphone-Markt, doch jetzt kommt der Konzern aus Südkorea auf Tempo. Mit den beiden Mittelklasse-Handys der Optimus Reihe hat man 2010 nach einigen Fehlschlägen endlich konkurrenzfähige Handys präsentiert. 2011 will LG die Krone in der Spitzenklasse übernehmen und das erste Dualcore-Handy auf den Markt bringen. Dies wäre auch die Premiere der lange erwarteten CPU NVIDIA Tegra 2, von der man sich sensationelle Leistungen für Full-HD-Video und im grafisch anspruchsvollen 3D-Spielebereich erwartet.

Das aktuelle Spitzenhandy HTC Desire HD wird wohl bald nur mehr Desire HD-ready heissen, denn das LG Star Optimus 2X soll mit seiner 8MP Kamera Video in FullHD, also unglaublichen 1080p Auflösung, aufnehmen können, und natürlich auch flüssig auf dem 4 Zoll großen Touchscreen abspielen.

Die dafür notwendige Rechenkraft steuert das von NVIDIA entwickelte „System on a Chip“ (SOC) Tegra 2 bei. Diese ARM-basierte CPU/GPU-Kombination ist ja schon seit längerem im Gespräch und soll für wahre Performancewunder sorgen – was man von einem der Marktführer bei Grafikkarten ja auch erwarten darf.

Bisher trat der NVIDIA Tegra aber noch selten in Erscheinung. Die erste Generation wurde im ZuneHD verbaut, der aber keinen großen Markterfolg feiern konnte. Die zweite Generation soll nun in einigen Android Handys zum Einsatz kommen und wird daher sicher wesentlich mehr Verbreitung finden, und die Marktführer Snapdragon von Qualcomm und OMAP von Texas Instruments in Bedrängnis bringen.

Die Features des Tegra 2 SOC sind jedenfalls beeindruckend:

– 1 GHz Dual-core ARM Cortex-A9 processor
– Ultra-low power GeForce GPU
– OpenGL ES 2.0
– Programmable pixel shader, vertex and lighting
– 1080p H.264, VC-1 und MPEG-4 Video Decoder
– 1080p H.264 Video Encoder

Vor allem aufwändige 3D-Spiele würden vom Tegra 2 profitieren, und davon werden 2011 sicher einige auf den Markt kommen. Um die HD-Video-Player Funktion voll nutzen zu können wäre ein HDMI Ausgang wichtig, denn ein Handydisplay kann nicht einmal 720p Videos in voller Auflösung darstellen. (Update: ein HDMI Ausgang ist nach neuesten Informationen beim LG Star vorhanden) Durch die hohe Grafikleistung wird das NVIDIA SOC sicher auch in einigen Tablets und Mediaplayern zu finden sein. Mit dem LG Star hat NVIDIA jedenfalls endlich den Sprung in den Smartphone-Markt geschafft, weitere Hersteller werden bald folgen, u.a. Motorola soll dazu gehören.

Einen genauen Zeitpunkt für den Start gibt es leider noch nicht, von Anfang 2011 ist die Rede. Auch der Name könnte sich bis dahin noch ändern. Laut engadget soll das Handy jedenfalls eine fast unveränderte Android Version an Bord haben, was schnelle Updates auf neue Versionen bedeuten würde.

Update (16.12.): mittlerweile gibt es offizielle Informationen, das Handy wird unter dem Namen LG Optimus 2X im Jänner 2011 in Korea und im Februar in Europa auf den Markt kommen. Der Name soll in Deutschland neuesten Berichten zufolge aber „LG P990 Optimus Speed“ lauten. An Bord ist Android 2.2, ein Update auf 2.3 folgt.

Update: das Handy ist bei amazon bereits um 499 459 € bestellbar.

8 Kommentare

  1. Endlich mal wieder ein Handy von LG, das in der oberen Liga mithalten kann!
    Somit hat wohl das Iphone endlich ausgedient!

    Danke fuer die Nachricht

  2. Hab LG bis jetzt gemieden, weil der ruf echt schlecht war, aber das teil könnte echt mal interessant werden!

    @meine vorredner:
    Hab mal gegoogelt wegen „iphone“
    ist ein gerät mit eigenständigem betriebssystem, die auswahl an smartphones ist pro generation auf genau eines beschränkt!wer kauft denn so ein müll?

  3. @ 5 | Yannick

    Wenn für dich zwei 150km/h schnelle Autos insgesamt 300km/h schnell sind, lautet die Antwort ja.

    Für viele Menschen bleibt es aber einfach eine 1GHz CPU mit zwei Kernen 😉

  4. Viel von der Qualität liegt sowieso in der Effizienz der Software.
    Da kann man schon mit Gewalt viel Leistung im GUI und bei Interpretersprachen verlieren.
    Und man versucht den fabrizierten Softwarekäse dann mit einer Hardwareschlacht auszugleichen. Das selbe Spielchen wie auf dem PC wo das Tauziehen zwischen Hardwareacceleration und Softwarebremse auch schon seit Jahrzehnten zu beobachten ist.
    Hingegen hat sich die Produktivität im Vergleich nur schleichend entwickelt.
    Interessant wären hier Konzepte, die das Teil mit den zwei Kernen auf 100Mhz dynamisch herunterbremsen können, um Strom zu sparen.

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