Größer, schneller, schwerer – Samsung präsentiert das Galaxy S3

Samsungs neuestes Spitzenmodell hat in jeder Hinsicht zugenommen: Als erstes fällt das 4,8 Zoll große SuperAMOLED HD Display auf, doch auch die Rechenleistung dringt dank Quad Core Prozessor in neue Dimensionen vor. Dazu kommt eine lange Liste von neuen Features, die auf Basis von Android 4.0 umgesetzt wurden. In Summe ist es Samsung gelungen, seine Galaxy Serie auf ein neues Level zu heben, wobei ein wirklich einzigartiges Killerfeature fehlt – praktisch alles kennt man bereits von anderen Smartphones.

Die Auflösung von 720×1280 Pixeln etwa bietet auch das Galaxy Nexus oder das Sony Xperia S, ist aber zumindest im Vergleich zum S2 ein deutlicher Fortschritt. Bei einer Pixeldichte von 306dpi sind praktisch keine Punkte mehr erkennbar. Mit 4.8 Zoll steht im Vergleich zum S2 nocheinmal um ein halbes Zoll mehr Bildschirmdiagonale zur Verfügung, das Handy ist damit bereits sehr nahe am Galaxy Note mit 5 Zoll Display, das schon eher als kleines Tablet wahrgenommen wird.

Das Herz des Handys ist Samsungs eigener Quad-Core Prozessor Exynos 4, dessen Cortex-A9-Kerne mit 4×1,4 GHz getaktet werden, wobei sich bei geringer Auslastung einzelne Kerne abschalten lassen. Die CPU ist bereits in der sparsamen 32nm Technik gefertigt, und soll dadurch kühler bleiben, als vergleichbare Mitbewerber. 1GB RAM steht an Arbeitsspeicher zur Verfügung, dazu kommen je nach Modell 16, 32 oder 64 GB Flash-Speicher. Dieser lässt sich dann per MicroSDXD-Card nocheinmal um bis zu 64GB erweitern.

Die eingebaute 8MP Kamera kann entweder 3,3 Bilder/Sek aufnehmen, oder gleich FullHD Videos in 1080p Auflösung. Diese lassen sich dank MHL Anschluss direkt auf Fernsehern mit HDMI Anschluss wiedergeben. Die geschossenen Fotos sollen per Gesichtserkennung den richtigen Personen zugeordnet werden können, und sogar gleich an diese verschickt werden können.

Mit nur 8,6mm Dicke bleibt das Handy erstaunlich schlank, auch wenn es durch das Riesendisplay mit 136,6×70,6mm schon sehr groß geworden ist. Auch beim Gewicht hat das S3 im Vergleich zum Vorgänger um 17 Gramm auf 133 Gramm zugenommen. Es liegt damit gleichauf mit dem Galaxy Nexus, leicht über dem Mitbewerber HTC One X (130 Gramm), aber deutlich unter dem Xperia S von Sony (140 Gramm), wobei diese alle über etwas kleinere Displays verfügen.

Ausserdem hat das S3 einen mit 2100 mAh besonders starken Akku an Bord, der trotz schneller CPU und Riesendisplay eine lange Sprechzeit schaffen soll, wie lange genau, verrät Samsung aber noch nicht. Danach kann das Handy kabellos per Induktion aufgeladen werden, das entsprechende Ladegerät muss allerdings gesondert erworben werden.

Wer sich vom neuen Samsung Spitzenmodell die Unterstützung von LTE erhofft hat, wird enttäuscht – dies bleibt Märkten wie den USA und Japan vorbehalten, in Europa wird das Handy lediglich mit UMTS/HSPA (21 Mbps) und WLAN-n ausgestattet, dazu kommen noch Bluetooth 4.0 und NFC für den Nahbereich. Eine Besonderheit ist die Möglichkeit, bei der direkten Übertragung größerer Datenmengen von Handy zu Handy via NFC automatisch zum viel schnelleren WLAN-n wechseln zu können.

Für die Navigation kann das Handy neben aGPS auch auf die neuen GLONASS Satelliten zurückgreifen und damit noch genauer seine Position bestimmen. Ein Barometer unterstützt zusätzlich die Bestimmung der aktuellen Höhe.

Android 4.0 und viele Extras

Besonders lange ist beim neuen Spitzenhandy die Liste der Software Features. Es wird vom Start weg mit Android 4.0 laufen, das aber wie üblich bei Samsung mit einigen Zusatzfeatures und einem eigenen Design erweitert wird.

Völlig unbeeinflusst von irgendwelchen kalifornischen Mitbewerbern kam Samsung auf die Idee, einen sprachbasierten Assistenten namens S-Voice mitzuliefern. Er kann diverse Kommandos auch bei lauter Geräuschkulisse verstehen und sogar Fragen beantworten, etwa nach dem Wetter. Auch Diktate von Textnachrichten oder Google Suchen nimmt er entgegen.

Die Front-Kamera wird nun zusätzlich genutzt, um zu erkennen, ob das Handy gerade betrachtet wird. Dies soll zB verhindern, dass während dem Lesen von Webseiten das Display in den Standby Modus wechselt.

Für S3 Käufer gibt es weiters eine exklusive Android Version der App Flipboard, die unter iOS bereits viele Fans hat. Sie stellt Print-Inhalte wie etwa Magazinartikel optimiert für Smartphones dar, und ist im Google Appstore noch nicht verfügbar.

Das Samsung Galaxy S3 wird ab 29. Mai 2012 in dunklem Blau und in Weiß um ca. 600 Euro zu kaufen sein, amazon nimmt bereits Vorbestellungen entgegen. So mancher könnte bei dem Preis aber einen zweiten Blick auf das recht ähnliche Galaxy Nexus werfen, dessen Preis mitterweile auf ca 340360 Euro gesunken ist.

Update: mittlerweile ist der Preis für das Galaxy S3 bei amazon auf ca. 535 Euro gesunken.

Video der Präsentation (Start bei ca 23:00 Min)

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